Obere Bära bekommt Bestnote

Schüler der Grundschule Obernheim besuchten das Naturerlebniszentrum der Sparkassenstiftung Umwelt+Natur in Oberdigisheim. Auf dem Programm stand die Suche nach Kleinlebewesen in einem Fließgewässer. Dabei machten die Schüler eine aufregende Entdeckung.

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    Unermüdlich suchen die Grundschüler nach Kleinlebewesen
    Unermüdlich suchen die Grundschüler nach Kleinlebewesen
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    Ein Edelkrebs
    Ein Edelkrebs
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    Tolle Zeichnungen malten die Kinder
    Tolle Zeichnungen malten die Kinder

Outdoor-Unterricht statt Kreidetafel. Auf diesen Schultag in der ersten Juliwoche freuten sich die Erst- und Zweitklässler aus Obernheim besonders. In Begleitung Ihrer Klassenlehrerin Yvonne Eppler stürmten 17 Kinder in die Umweltbildungseinrichtung auf dem Großen Heuberg, um die Ökologie von Fließgewässern kennenzulernen. Dort wurde die Gruppe von den Stiftungsmitarbeitern Alexandra Kischkel-Bahlo und Hannes Schurr in Empfang genommen. Dass Wasser nicht gleich Wasser ist, darauf stimmte der Stiftungsökologe die Teilnehmer gleich zu Beginn der Veranstaltung ein. Denn in einem sauberen Bach leben andere Tiere wie in einem durch Schadstoffe belasteten Gewässer. Die in einem Bach vorkommenden Tiere können also Auskunft über die Qualität des Wassers geben.

Lebensraum Bach

Das musste natürlich überprüft werden. Schnell wurden die Gummistiefel angezogen und raus ging es an die Obere Bära. Dort drückte Alexandra Kischkel-Bahlo den Schülern die schlichte Ausrüstung in die Hand: Ein Küchensieb zum Fangen der Tiere, eine Plastikdose und einen Pinsel. Mit diesem werden die kleinen Tierchen aus dem Küchensieb vorsichtig in das mit Wasser befüllte Behältnis gesetzt. Begeistert suchten die Jungen und Mädchen zwischen Wasserpflanzen und unter Steinen im strömenden Wasser nach den kriechenden, zappelnden und zuckenden Mini-Lebewesen. Plötzlich ein Schrei, im Kescher eines Mädchens war ein toter Flusskrebs gelandet. Die Schüler staunten über die großen roten Scheren des 20cm großen Edelkrebs. Die stark gefährdete Krebsart kommt nur in sauberen Gewässern vor und war vermutlich Opfer des letzten Hochwassers geworden.

Kindgerechte Analysemethode

Zurück im Naturerlebniszentrum wurden die Wassertierchen wie Bachflohkrebs und Köcherfliegenlarve vorsichtig unter das Mikroskop gelegt, gezeichnet und anschließend einer fünfstufigen Notenskala zugeordnet. Dabei wurden die Schüler zu Notengebern und staunten über das Ergebnis: Die Obere Bära hat eine gute bis sehr gute Wasserqualität. Naturexperte Hannes Schurr fügte ergänzend hinzu: „Die Bestnote ist eigentlich keine Überraschung, denn der Quellursprung liegt nur wenige Kilometer entfernt“.

Pädagogischer Mehrwert

Klassenlehrerin Yvonne Eppler und die Stiftungsmitarbeiter sind von der Nachhaltigkeit des Veranstaltungsthemas überzeugt. Die Grundschüler lernten nicht nur viele Tierarten kennen und verknüpften diese mit der Qualität des Lebensraums. Sie wurden auch für die Bedeutung der Wasserqualität sensibilisiert. Viel Zeit für die Verabschiedung blieb allerdings nicht, denn die Tierchen mussten schnell wieder zurück in den Bach gesetzt werden.